Kostenerstattung für 25-Hydroxy-Vitamin D:

neue, klinische Limitationen

Das Eidgenössische Department des Innern (EDI) hat eine Änderung der Analysenliste per 1. Juli kommuniziert.⁽¹⁾

Die Kostenübernahme von 25-Hydroxy-Vitamin-D Bestimmungen durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) wird künftig davon abhängen, ob die Patientin oder der Patient bestimmte Kriterien («Limitationen») erfüllt. Nur bei diagnostizierter oder vermuteter Krankheit, die auf einen Vitamin-D-Mangel zurückzuführen ist, besteht ein Anspruch auf Kostenerstattung.

Angesichts dieser Einschränkungen möchte das Medisupport Labornetzwerk Ihnen die Verordnung von 25-Hydroxy-Vitamin D so weit wie möglich vereinfachen.

"Limitationen" der Eidg. Analysenliste

Eine Rückerstattung von 25-Hydroxy-Vitamin D ist im Rahmen der OKP nur mit nachfolgenden Limitationen vorgesehen (Auszug aus der Analysenliste):

Nur bei Patienten und Patientinnen:

mit einer der folgenden Erkrankungen oder Verdacht auf eine der folgenden Erkrankungen:
- Osteomalazie, Rachitis
- Osteopenie
- Osteoporose
- nicht traumatische Fraktur
- nach unklarem Sturzereignis bei Patienten ≥ 65 Jahre
- bei anamnestisch erhöhtem Frakturrisiko bei Patienten ≥ 65 Jahre
mit einer der folgenden Erkrankungen oder Verdacht auf eine der folgenden Erkrankungen, die den Vitamin D Stoffwechsel oder dessen Absorption beeinflussen:
- Nierenerkrankungen, inkl. Urolithiasis
- Störungen des Parathormons, der Kalzämie und/oder der Phosphatämie
- Gastrointestinale Erkrankungen
- Malabsorptionssyndrome
- Lebererkrankungen
die Medikamente einnehmen, die den Vitamin D Stoffwechsel oder dessen Absorption beeinflussen

Falls eine Verlaufskontrolle des Vitamin D Spiegels im Rahmen einer der oben gelisteten Fälle indiziert ist, darf die Analyse maximal einmal pro 3 Monate verrechnet werden.

Verordnung LabWEB ab 1.7.2022

Sie können das 25-Hydroxy-Vitamin D wie gewohnt über die bestehenden Kanäle verordnen:

Elektronische Verordnung im LabWEB: bitte präzisieren Sie im Schritt „Zusätzliche Informationen“ unter „Anforderungsvariablen“ ob die Vitamin D-Analyse von der OKP übernommen wird oder nicht.
Papierauftrag: bitte vermerken Sie auf einem separaten Informationsblatt, ob die Analyse von der OKP übernommen wird oder nicht und kleben Sie eine Patienten-Etikette auf dieses Blatt. Sie erhalten dieses zusätzliche Informationsblatt so bald wie möglich.

Wichtig: ohne Information Ihrerseits kommt standardmässig die Variante „Kostenübernahme durch OKP mit Limitationen“ zur Anwendung.