Information zum Datenschutz hinsichtlich der Zusammenarbeit Labor - Arztpraxis

Gemäss aktueller rechtlicher Einschätzung sind sowohl das Labor als auch die Arztpraxis je für ihren Tätigkeitsbereich im Rahmen der externen Laboranalytik als eigenständige Verantwortliche im Sinne des neuen, am 01. September 2023 in Kraft getretenen Datenschutzgesetzes, zu verstehen. Beide erbringen je ihre Fachleistungen weisungsfrei und in eigener Kompetenz.

Diese Einschätzung wird auch vom Verband FAMH Die Medizinischen Laboratorien der Schweiz geteilt. Das bedeutet vorliegend, dass sowohl in der Arztpraxis als auch im Labor gleichermassen und getrennt voneinander sichergestellt werden muss, dass die jeweiligen Datenbearbeitungen rechtmässig sind. Beide unterstehen gleichermassen dem Datenschutzgesetz.

Die Labore treffen angemessene technische und organisatorische Massnahmen, um die Datensicherheit sowie die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der Daten zu gewährleisten. Es wird zudem auf die Datenschutzerklärung verwiesen.

Aus diesem Grund ist weder ein Auftragsbearbeitungsvertrag noch ein Vertrag über die gemeinsame Verantwortung zwischen der Arztpraxis und dem Labor notwendig. Da das Labor ausserdem auch der beruflichen Schweigepflicht unterliegt, ist der Abschluss einer Geheimhaltungsvereinbarung ebenfalls nicht erforderlich.

Hinweis: Diese Einschätzung betrachtet nur die klassische «Arzt – Labor»-Konstellation (i.e. Arzt – Analyseauftrag – Labor/Labor – Laborbefund – Arzt). Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass das Labor bei anderen oder zusätzlichen Dienstleistungen für Arztpraxen (z.B. Integration der Befunde des Praxislabors in den Befund des Labors) oder bei Dienstleistungen für andere Leistungserbringer in der Rolle des Auftragsbearbeiters agiert.